Am letzten Tag vor Bali packten wir unsere Rucksäcke komplett aus uns um. In meinen kamen nur ein paar Sommerklamotten, Martin musste seine kompletten Sachen irgendwie in seinen Backpack quetschen. Nach Bali fliegt er ja nach Hause, während ich nochmal nach Australien zurück komme. Wir räumten auch das Auto komplett aus, putzten es und räumten es ordentlich wieder ein. Dann besuchten wir den Mundaring Weir, einen riesigen Staudamm (über 30 Meter hoch), dessen Wasser schon seit fast 100 Jahren in der längsten Pipeline der südlichen Hemisphäre bis in die Goldminen von Kalgoorlie-Boulder gepumpt wird. Ein Weltkulturerbe. Den Rest des Tages genossen wir die schwache Sonne und freuten uns auf die Wärme in Indonesien! Martins letztem Abend in Australien verbrachten wir am Lagerfeuer.
Am folgenden Tag - der Tag des Abflugs - machten wir uns morgens schon früh auf den Weg. Nach einer Dusche fuhren wir um die Stadt herum fast bis nach Fremantle, wo wir unseren Van die kommenden zwei Wochen abstellen würden. Die Adresse haben wir glücklicherweise noch kurzfristig von unserem australischen Freund Cummo bekommen, der einen Neffen in Perth hat, der Klempner ist. Vor seinem Büro durften wir das Auto abstellen - mit Überwachungskamera und vielen Nachbarn. Hoffentlich geht alles gut... Dort futterten wir noch schnell die letzen frischen Lebensmittel aus unserem Eski, schulterten unsere Rucksäcke und liefen zur Bushaltestelle. Die Fahrt zum Flughafen sollte über zwei Stunden dauern, mit einem Umstieg im Zentrum. Lang, aber dafür ist der Platz umsonst...
Am Flughafen endlich angekommen machten wir es uns in der Check-in-Halle gemütlich und ich holte uns einen Kaffee, während wir darauf warteten, das unser Schalter geöffnet wurde. Danach ging alles ganz schnell: Rucksäcke aufgeben, noch schnell ein paar Chicken Nuggets verdrücken, durch die Sicherheitskontrolle und den Duty Free Shop ans Gate und kurz darauf in den Flieger. Wir hatten uns am Schalter noch Sitze in der ersten Reihe mit viel Beinfreiheit sichern können. (Wir fragen immer und es klappt auch fast immer.) Der Ausblick auf das Lichtermeer von Perth beim Start war wunderschön, der Flug angenehm und mit vier Stunden recht kurz, das Essen lecker, die Landung sanft.
Schnell waren wir aus dem Flieger raus und in der Schlange fürs Visum. Leider hatten wir jedoch vergessen, das dies Geld kostet (30$). Zurück vom Geldautomaten war die Schlange plötzlich viel länger, besonders die nächste Schlange zur Einreise. Nach fast einer Stunde Warten hatten wir endlich den Stempel und auch unsere Backpacks. Nach der letzten Tür hinter dem Zoll standen wir dann ganz plötzlich im Freien - es war schwülwarm und laut. Am Taxischalter kauften wir den Voucher für eine Fahrt zum Hotel (den Preis macht man nicht mit dem Fahrer aus). Dann begann die wilde Fahrt durch das nächtliche Kuta. Viel konnte man noch nicht sehen. Doch hatten wir in Bangkok schon gedacht "Die sind doch verrückt!", waren wir uns hier einig "Die sind lebensmüde!". Der Fahrer nutzte die Strasse als Rennstrecke, fuhr auf dem Mittelstreifen der zwei Spuren und wurde trotzdem links UND rechts von Rollern überholt! Geschockt erreichten wir die Hotellobby und waren froh, aus dem Auto zu kommen. Schon kurz darauf hatten wir unsere Zimmerkarte, wurden dorthin geleitet und fielen kurz vor zwei Uhr morgens endlich ins weiche Hotelbett!
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