Freitags machten sich die Jungs abends auf den Weg zur Half Moon Party. Im Gegensatz zur berühmten Full Moon Party, bei der wir letztes Jahr waren, findet diese nicht am Strand von Haad Rin statt, sondern im Dschungel. Musik ist aber die gleiche, House und Elektro. Da am nächsten Tag früh morgens mein Tauchkurs begann, bin ich nicht mit, als die Männer abends von einer Freundin (einer Thailänderin, die Roller vermietet, Haare schneidet und Taxi fährt) abgeholt wurden. Doch die Party war wohl gut, da sie erst um 5 Uhr zurück waren.
Um 7:40 holte mich mein Taxi ab, um mich zur Tauchschule nach Chaoklum zu fahren. Da ich die einzige war, dufte ich statt auf der Ladefläche drinnen neben dem Fahrer sitzen. Im Lotus Dive Resort wartete schon mein Tauchlehrer Kez aus England auf mich. Ich musste mir vier Videos anschauen und Zwischentests ausfüllen. Zum Mittagessen fuhren wir zusammen auf Kez's Roller zum Imbiss um die Ecke und plauderten entspannt. Danach suchten wir mein Equipment aus, ich baute es mehrmals zusammen und auseinander und dann ging's in voller Montur in den Pool um das im Video gesehene auszuprobieren. Auch Schnorcheln ohne Gasflasche, Wasser treten und 200 Meter schwimmen standen auf dem Prüfungsplan. Das schlimmste war aber, die Brille unter Wasser abzunehmen und ohne eine Runde im Kreis zu schwimmen, bevor man sie wieder aufsetzen und auspusten muss. Nach anfänglicher Panik aber auch machbar, auch wenn ich mich echt konzentrieren musste, nicht durch die Nase zu atmen... Völlig erschöpft traf ich Abends die anderen wieder und wir gingen zur Feier ihres letzten Tages am Strand gebratenen Fisch essen und Cocktails trinken. Seeeehr lecker!
Sonntags konnte ich mich leider nicht mehr verabschieden, sondern wurde wieder früh morgens abgeholt. Diesmal waren noch zwei andere Pärchen dabei und wir unterhielten uns während der Fahrt auf der Ladefläche des Pick-ups. Während sie im Resort Papierkram ausfüllen mussten, musste ich mein Equipment checken und nochmal probeweise zusammenbauen. Dann ging's zum Boot. Dies hatte zwei Decks, eins oben zum sonnen, eins unten für Equipment, Küche und Toilette. Nach knapp einer Stunde kamen wir am Tauchgebiet an, dem Sail Rock, einem riesigen Felsen mitten im Meer, an dessem Kegel unter Wasser tausende Korallen und Fische leben. Laut der Tauchlehrer einer der besten Spots der Welt. Auch Walhaie schauen vorbei, manchmal auch ein Manta-Rochen. Nachdem wir bei stürmischem Wellengang in der Ausrüstung zum Fels geschwommen und abgetaucht waren, stellten wir aber fest, das die Sicht recht schlecht war. In 12 Meter Tiefe war es aber besser und wir konnten unzählige bunte Fischarten, Anemonen, Baracudas und Korallen bestaunen. Auch einige Prüfungen waren wieder zu bestehen. Zurück auf dem Boot lies ich das Mittagessen aus, da ich das erste Mal im Leben seekrank wurde. Jedoch war ich damit nicht alleine, eine Italienerin litt mit mir. Zurück im Wasser zum zweiten Tauchgang wurde es aber schnell besser, jedoch nicht auf dem extrem schaukeligen Rückweg. Martin hatte den ganzen Tag relaxt am Pool verbracht und sich massieren lassen. Zum Abendessen trafen wir uns wieder.
Der letzte Tag des Tauchkurses begann wie die vorherigen. Doch bei einer der Übungen während des ersten Tauchgangs machte ich einen Fehler und füllte meine Tauchweste mit zu viel Luft. Und was passier dann? Genau, man schwimmt hoch. Leider so schnell, das meine Ohren es garnicht lustig fanden und trotz das ich wieder abtauchte schmerzhaft protestierten, als ich zurück auf dem Boot war. Trotz der Schmerzen wollte ich versuchen, den letzten Tauchgang zu machen, da ich nur noch zwei Aufgaben meistern musste, um den praktischen Teil zu bestehen. Doch tiefer als drei Meter ließ mich mein Ohr nicht mehr runter, wir mussten abbrechen. Zwei Paracetamol später ging es frustriert zurück zur Tauchschule, in der ich wenigstens noch meine Theorieprüfung machte und auch problemlos bestand. Abends musste Martin mich trösten und aufmuntern, denn zwei Tage später sollte ich es nochmal probieren.
Den folgenden Tag konnte ich also endlich wieder mit meinem Schatz verbringen, ausschlafen, lecker frühstücken und mit dem Roller fahren. Wir fuhren an den Strand von Haad Rin, aßen zu Mittag und kauften in der Hauptstadt Tong Sala ein wenig ein. Danach ging's zurück in den Pool und zum Abendessen auf die Terrasse vom Resort. Meinem Ohr ging's Dank Ibuprofen langsam besser und ich war zuversichtlich.
Auch mittwochs fuhren wir gemütlich über die Insel, zum Coconut Beach, und legten uns in die Sonne. Mittags telefonierte ich mit Kez und wir verabredeten, statt mit dem Boot mitzufahren, einen Tauchgang vom Strand aus zu machen. Vorteil: Man taucht langsam ab und langsam wieder auf, gut fürs Ohr.
Am letzten Tag vor dem Flug nach Australien musste ich Martin also nochmal für ein paar Stunden alleine lassen - ich glaube er fand es im Grunde garnicht soooo schlimm, auch mal ein wenig Ruhe vor mir zu haben. ;-) An der Tauchschule bauten Kez und ich unser Equipment zusammen und fuhren dann im Wetsuit an den Koh Mae Haad. Hier verbindet eine Sandbank den Strand mit der kleinen Insel Koh Ma, an dessen Fuß es auch viele bunte Fische und Korallen zu sehen gibt. Wir waren schonmal zum Schnorcheln hier gewesen. In der Ausrüstung erregten wir die Aufmerksamkeit der Touristen, als wir zum Wasser liefen, unsere Flossen anzogen und reinwatschelten. Das Abtauchen klappte recht gut und bald waren wir tief genug, um meine letzten zwei Aufgaben zu machen: Brille komplett abnehmen und wieder aufsetzen - im Salzwasser!!!! - und nur durch das richtige Atmen auf einer Höhe im Wasser "schweben". Alles ging's gut und wir drehten noch eine große Runde, bevor es langsam zurück zum Strand ging. Bestanden!!!! Ich bin Padi Open Water Diver!! Zum Dank lud ich Kez zum Mittagessen in unser Hotel ein, wo wir Martin wiedertrafen. Dann verabschiedeten wir uns und fuhren zum Geld holen in die Hauptstadt. Die Hotelrechnung wollten wir nicht mit Kreditkarte bezahlen. Später machten wir einen letzten Strandspaziergang und aßen lecker im My Way zu Abend.
Das Taxi zum Pier holte uns freitags schon früh um 6 Uhr ab. Unterwegs bewunderten wir den orangenen Sonnenaufgang. Nach kurzem Warten durften wir auf die Fähre und machten es uns auf den Ledersitzen in der Kabine bequem. Das vom Hotel eingepackte Frühstück roch verlockend, stellte sich jedoch als ein trockenes getoastetes Brötchen mit einer Scheibe Schinken heraus. Also gab's wohl erst im Flieger was Richtiges... In Koh Samui angekommen stiegen wir sofort in ein wartendes Taxi und wurden an den Flughafen gefahren - auf thailändische Art sehr schnell, mit schrecklich knappen Überholmanövern und einigem Hupen. Wir überlebten knapp, checkten unser Gepäck ein und holten uns einen weiteren Stempel an der Passkontrolle, bevor wir uns in der Lounge am Terminal kostenlos einen Kaffee und Apfelstrudel gönnten - lecker!!!! Der Flug war nur kurz und die Landung in Singapur sanft und Dank weiterer Schmerztablette auch schmerzfrei. Mein Ohr knisterte aber trotz ständigem Druckausgleich unaufhörlich. Leider mussten wir wieder einreisen, um unser Gepäck abzuholen und neu einzuchecken. Doch der Check-in von Qantas sollte erst in fünf Stunden öffnen. Während ich mir bei Starbucks einen Kaffee kaufte, entdeckte Martin, dass sein Handy mit dem deutschen Vertrag fehlte. Auch nach hektischem Wühlen in allen Taschen war es nicht zu finden. Also suchten wir das nächste Karten-Telefon und sperrten die SIM-Karte. In den nächsten Tagen bekommt Martins Mama eine neue zugeschickt, die sie uns dann nach Australien schicken muss, damit Martin sein Onine-Banking machen kann. Wir machten es uns gemütlich, bis der Schalter endlich öffnete, gaben das Gepäck ab und machten uns auf den Weg in den Transitbereich, um etwas zu essen, Shops anzuschauen - ich kaufte nur eine Packung Kinderschokolade - und uns wieder die Füße am Automaten massieren zu lassen. In der 747 nach Brisbane hatten wir hinten eine Reihe mit zwei Plätzen für uns alleine. Zu Beginn war der Flug recht ruckelig, mit abrupten Luftlöchern, doch nach dem Abendessen schliefen wir beide ein wenig. Diesmal nahm ich keine Schmerztablette und das Ohr war ok, auch wenn es ständig knackste. Die Einreise nach Australien ging recht schnell und problemlos. Nur das Gepäckband machte Probleme, sodass wir ein wenig warten mussten, und das Aufstellen in einer Reihe, um von einem Drogensuchhund beschnüffelt zu werden, dauerte. Einen weiteren Stempel im Pass später waren wir auch schon draußen - morgendliche 18 Grad mit blauem Himmel begrüßten uns. Mir war kalt. Willkommen in Brisbane!!!
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