Sonntag, 7. September 2014

"Gorgeous gorges" im Karijini National Park

Drei Tage habe ich mir für den Karijini National Park (NP) frei genommen. Zum Wandern, Schwimmen, was anderes sehen und Nachdenken. Und es ist wirklich einer der schönsten NPs Australiens! Und das Wetter war ideal: tagsüber nicht zu warm (um die 28 Grad) mit einem kühlen Wind aber nachts eiskalt!


Montags ging's mit neuen Reifen, vollgetankt und gefülltem Eski los von Port Hedland ein Stück zurück Richtung Westen. Nach dem Abzweig nach Newman waren kaum noch Autos auf der Strasse, nur ein paar Trucks - Road Trains mit drei Anhängern, die 100 fahren dürfen! Mein kleiner Van war mit 80 manches Mal im Weg und wurde überholt. Neben dem Highway gab es neben unschönen aufgedunsenen toten Rindern und ein paar schönen Steinformationen die meiste Zeit der drei Stunden fährt nicht viel zu sehen. Mit dem Sonnenuntergang kam ich auf dem Campingplatz an der Dales Gorge (= Schlucht) an und suchte mir einen Stellplatz aus. War schon ein wenig komisch, nach so langer Zeit wieder im Van zu schlafen... 

Früh am nächsten Morgen schmierte ich mir Sandwiches für unterwegs und fuhr das kurze Stück zum Parkplatz an den Fortescue Falls, einem Ende der Schlucht. Mit Rucksack und Hut lief ich zunächst, bevor es zu warm in der Sonne wurde, am Rand der Schlucht entlang bis zu deren anderen Ende. Dunkelrote Felsen standen wunderschön im Kontrast zu hellgrünem Gras und weißen Eukalyptusbäumen. Nach einer kurzen Pause am Ausguck machte ich mich an den Abstieg in die Schlucht. Das letzte Stück davon überwindet man nur mit Hilfe einer Leiter. Die Dales Gorge ist entgegen der anderen Schluchten im Park recht breit, mit einem Flusslauf und vielen Bäumen auf dem Grund. Ich folgte dem Fluss aufwärts über viele kleine und große bewachsene Stufen zum eiskalten Circular Pool am Ende der Schlucht. Wie der Name schon sagt ist er fast rund. Das Wasser Leuchter blaugrün in der Sonne und die Felsen dahinter orangerot! Im Schatten auf einem Felsen frühstückte ich und genoss mit nur zwei anderen Wanderern den Ausblick. Zum schwimmen war es aber viel zu kalt! Dann ging es über Stock und Stein zum anderen Ende der Schlucht, zurück zu den Fortescue Falls, die über mehrere Stufen in einen Felsenpool stürzen. Nachdem ich mich eine Weile mit zwei deutschen Mädels unterhalten hatte, die leider auf einem anderen Campingplatz übernachteten, lief ich noch das kurze Stück in die Sackgasse zum Fern Pool, einem für die Aborigines heiligen See mit einem farnbewachsenen Wasserfall. Unterirdische Quellen heizen diesen Pool ein wenig auf, sodass er nicht ganz so eisig kalt ist wie die anderen. Nach dem anstrengenden Aufstieg zurück zum Ausguck fuhr ich zum Visitor Center, um mich nach dem Zustand der Strasse zu den anderen Schluchten zu erkundigen. Leider bestätigte sich meine Befürchtung: extrem schlecht, nur mit Allradauto zu befahren. Zurück auf dem Campground machte ich es mir den recht kurzen Rest des Nachmittags neben meinem Van in der Sonne bequem.

An meinem zweiten Tag im Park hatte ich mir viel vorgenommen: erst zu den Weano und Hancock Gorges, dann ein Stück weiter zu Knox und Oxer. Trotz der schlechten Schotterpiste wollte ich es versuchen. Auf Rat der Rangerin nahm ich den langen aber asphaltierten Umweg aus dem Park hinaus und an der zweiten Einfahrt wieder hinein. Zum Glück wurde hier gerne ein langes Stück zum asphaltieren vorbereitet und war damit plattgewalzt. Nur die letzten ca. zwanzig Kilometer muste mein Van leiden! Eine so schlechte Hubbelpiste hatte ich noch nicht erlebt! Nach einer gefühlten Ewigkeit kam ich trotzdem an und parkte neben einer jungen Gruppe, mit denen ich gleich ins Gespräch über die schlechte Strasse kam. Sie "adoptierten" mich gleich und so machten wir uns zu sechst auf den Weg in die Weano Gorge - ein australisches Paar, ein spanisches Paar, eine Holländerin und ich. Nach kurzer Wanderung am Rand der Schlucht ging es hinab. Diese Schlucht ist eher schmal und felsig, mit weniger Vegetation und mehr komplizierten Passagen, an denen man entweder durch einen See schwimmen oder an dessen Rand entlang auf den Felsen herum klettern muss. Nach einer besonders schmalen Passage am Ende der Schlucht erreichen wir den Handrail Pool, an dem man mit Hilfe eines Handlaufs einen Wasserfall hinunter zu einem Pool klettert, der von steilen roten Felsen umrandet wird. Nach einer Lunchpause machten wir uns auf den Rückweg und kletterten auf halbem Weg über viele Stufen wieder nach oben, bevor wir uns auf den Weg zur Hancock Gorge machten. Diese ist noch schmaler und felsiger! Mein absolutes Lieblingsstück war der Spider Walk, eine Passage, in der man sich mit Händen und Füßen links und rechts an der Wand entlang arbeiten muss, um hindurch zu kommen und nicht in das Flüsschen darunter zu fallen. Die gestreiften Felsen helfen, da sie aus vielen Schichten bestehen, die unterschiedlich abgebrochen sind, so das man viele kleine Absätze hat, auf die man seine Füße quetschen kann. Dahinter befindet man sich dann in einer Aushöhlung mit dem tiefen eisblauen Kermits Pool, von dem aus man nicht mehr weiter darf. Hier beginnen aber geführte Touren tiefer in die enge Schlucht hinein. Wir wärmten uns eine Weile in der Sonne vor dem Spider Walk auf und besuchten noch die zwei Lookouts, von denen man die vier Schluchten sehen kann, die sich hier treffen. Dann trennten sich leider unsere Wege, denn die Gruppe übernachtete auf einem anderen Campingplatz. Zu den letzten zwei Schluchten Oxer und Knox konnte ich leider nicht fahren, da mein kleiner Van die Strasse nicht bewältigte. Da es auch auch schon recht spät war gab ich auf und machte mich auf den langen Rückweg. Zurück an der Dales Gorge entschied ich mich, doch noch mal runter zu klettern und schwamm eine Runde im Fern Pool. Im letzten Licht des Tages erreichte ich meinen Schlafplatz und machte es mir im Van gemütlich. 

Mit dem Sonnenaufgang wachte ich auf und lag noch lange mit offener Tür wach im Van, bevor ich aufstand und es mir nach dem Frühstück in der warmen Morgensonne bequem machte, bis ich mich um 10 Uhr auf den langen Rückweg nach Port Hedland machen musste. Ich wäre gerne noch länger geblieben! 

An der Dales Gorge - ich liebe die Farben! 

Good Morning!

...

Auf dem Weg zum Circular Pool

Und am Pool

Eine der vielen Bachüberquerungen

Engpass zum Handrail Pool

Was ist oben, was unten? (Handrail Pool)

Ja, der Wasserfall da hinten ist der Eingang! Und ganz leicht ist auch die Handrail zu erkennen.

Gar nicht so einfach...

Die Farbe des Wassers und das Glitzern der Sonne darin waren einfach wunderschön!

Lebendig aber nicht giftig!

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