Samstag, 1. Februar 2014

Von deutschen Städtchen und Weingütern - rund um Adelaide

Nach dem Frühstück in Narrung am Lake Alexandrina begannen wir unsere Tagestour mit der Fähr-Überfahrt zu einem anderen Landzipfel und umrundeten dann den See. In Wellington fuhren wir ein zweites Mal mit der Fähre und bogen dann auf die Fleurieu-Halbinsel unterhalb von Adelaide ab. Hier wollten wir noch einen letzten Stop am Meer einlegen, bevor es in die Großstadt ging. Wir tankten und kauften in Victor Harbour ein. Kathi bekam in der Tanke den Campingplatz am Whaitpinga Beach empfohlen und wir fuhren dorthin. Er war wirklich sehr schön, hinter einer Düne zum Strand gelegen und nicht voll, wenn auch nicht sehr grün. In der Nacht wurde Martin beim Toilettengang von einem Känguruh, dass neben unserem Van graste, fast zu Tode erschreckt. 


Wir entschieden uns, wieder gleich zwei Tage zu bleiben. Kathi und ich nahmen den Wanderweg über die Düne zum Strand mit seinen tosenden Wellen und setzten uns zum quatschen in den warmen Sand. Zum Baden war uns das Wasser zu kalt und der Wind zu stark. 

Tags drauf liefen wir in Victor Harbour über eine 600 Meter lange Brücke nach Granite Island.  Man kann sich auch in einem zweistöckigen Wagen von einem Pferd - schöne kräftige Kaltblüter - hinüber ziehen lassen. Wir umrundeten die Insel, entdeckten an einem Lookout eine der seltenen Tannenzapfenechsen und kletterten auf den zerfressenen Felsen herum. Da wir nicht bis zur abendlichen Parade der hiesigen Pinguine warten wollten, liefen wir zurück und aßen zu Mittag. Dann fuhren wir das restliche Stück die Küste hinauf in die Vororte von Adelaide. Wir füllten unsere Vorräte auf und überlegten, wo es nun hingehen sollte. Da wir ja nach Arbeit suchten, entschieden wir uns, erstmal nicht in die Stadt zu fahren, sondern ins Barossa Valley, einem Weinanbaugebiet. Wir fuhren noch ein paar Kilometer in diese Richtung und schlugen unser Lager in einem grünen Park an einem kleinen Fluss auf. Karsten und ich versuchten abends unser Glück beim Angeln, außer ein paar Mückenstichen brachten wir aber nichts zurück. Vor dem Abendessen schnitt ich Martin noch die Haare und wir duschten uns unter einem Wasserkanister, den wir in einen Baum hängten, ab.

Nach ein paar Kilometern Fahrt erreichten wir am nächsten Morgen das kleine Städtchen Hahndorf, dass von deutschen Siedlern gegründet wurde und noch immer recht Deutsch ist. Wir bummelten die Hauptstraße mit ihren vielen schönen kleinen Fachwerkhäusern und Natursteinhäusern hinab - darunter Biergärten, Restaurants mit bayerischen Gerichten, deutsche Bäckereien und Tante-Emma-Läden mit deutscher Wurst und Schokolade. Wir hatten Spaß beim Schauen, kauften aber nicht viel. Nach einem kleinen Mittagessen fuhren wir weiter bis zu einem Campingplatz auf dem Showground im Eden Valley, dem günstigsten in der ganzen Gegend. Wir wuschen unsere Wäsche und brutzelten uns selbstgemachte Kartoffelpuffer mit Apfelmus zum Abendessen.

Am Samstagmorgen genossen wir eine lange warme Dusche, frühstückten und waren schon abfahrbereit, während Karsten noch immer schlief. Eigentlich wie jeden Tag. Diesmal hatten wir jedoch keine Lust zu warten und fuhren deshalb schonmal alleine los, um im Barossa Valley bei ein paar Weingütern nach Jobs zu fragen. Leider hatten wir jedoch keinen Erfolg, da jeder Betrieb seine feste Belegschaft hatte und die Ernte mit Maschinen gemacht wird. Auch versuchten wir nochmal Hannah zu erreichen, aber schon seit Tagen ging sie nicht ans Telefon und rief oder schrieb nicht zurück. Weitere Bewerbungen auf Anzeigen im Internet waren auch noch nicht sehr erfolgreich, da die Jobs meist von Working Hostels angeboten wurden, in denen man teuer übernachten muss, um dann nach Tagen oder Wochen einen schlecht bezahlten Job zu bekommen. (Nicht nur ich mag die nicht, schon mehrere Australier haben uns schon davon abgeraten, da diese Hostels meist nur die armen Backpacker ausnutzen.) Nach einer schnellen Handwäsche unseres Autos bekamen wir im Information Center von Tarunga dann den Tipp, in der aktuellen Ausgabe der Tageszeitung zu schauen. Und siehe da: Ein Weingut suchte für die Lese noch Personal. Zwar erst ab März, aber dann bis Ende April. Wir schickten gleich eine Bewerbung per Email ab. Dann trafen wir Kathi und Karsten wieder und überlegten, was wir nun tun wollten. Am Sonntag war Australia Day, montags ein Feiertag, an dem alle Läden zu hatten. Nach Adelaide rein zu fahren, machte also keinen Sinn. Wir entschieden uns, das lange Wochenende auf einem kostenlosen Platz am Murray River zu verbringen, und machten uns auf den Weg. Wir bekamen die letzte Parkbucht mit Schatten und einem Picknicktisch. Wochenendprogramm: Auto bemalen! Endlich! 

Nun waren wir wieder 150 Kilometer von Adelaide entfernt.

Süße Eidechse

Großer Steinblock auf Granite Island

In Hahndorf 

Ein Tag Auto links...

Ein Tag Auto rechts :-)

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