Nachdem wir die Blue Mountains durchquert hatten, kamen wir südwestlich in das Gebiet um die Stadt Young, die auch als Cherry Capital bezeichnet wird. Über Gumtree hatten wir uns auf verschiedene Stellen beworben und auch einfach mal verschiedene Farmen in der Broschüre über den Ort abtelefoniert. Erstmal leider ohne Erfolg, denn alle hatten bereits genug Erntehelfer und Farm Hands (für allgemeine Aufgaben). Doch dann früh morgens doch ein Rückruf: wir sollten in einer Stunde da sein, dann könnten wir gleich anfangen.
Unser Campingplatz lag jedoch ein wenig weiter entfernt und wir schafften es nicht pünktlich an den vereinbarten Treffpunkt. Eine nette Nachbarin erklärte uns jedoch den genauen Weg zur Kirschplantage und wir fanden sie auch nach kurzer Suche. Der Besitzer begrüßte uns knapp und lud uns dann in seinen uralten klapprigen Peugot ein, um uns den Hang hinauf zu den zu erntenden Bäumen zu fahren. Dort erklärte er kurz die Erntetechnik und ließ uns dann alleine.
Unser Campingplatz lag jedoch ein wenig weiter entfernt und wir schafften es nicht pünktlich an den vereinbarten Treffpunkt. Eine nette Nachbarin erklärte uns jedoch den genauen Weg zur Kirschplantage und wir fanden sie auch nach kurzer Suche. Der Besitzer begrüßte uns knapp und lud uns dann in seinen uralten klapprigen Peugot ein, um uns den Hang hinauf zu den zu erntenden Bäumen zu fahren. Dort erklärte er kurz die Erntetechnik und ließ uns dann alleine.
Wir begannen mit Eifer zu pflücken. Um den Hals und einen Arm trägt man eine Box mit Trageriemen, in die die Kirschen gepflückt werden. Die Stiele müssen dran sein, sonst kann man sie nicht verkaufen und sie sind Müll. Sagte der Farmer zumindest. Die von Vögeln angepickten sollten auch gepflückt, aber auf den Boden geworfen werden. Und man darf die Triebe, an denen die Kirschen hängen, nicht mit abrupfen, damit auch im nächsten Jahr dort wieder welche wachsen können. Auf manchen Farmen haben die Erntehelfer die abgepflückten Triebe sogar in ihre Taschen gesteckt, um das zu vertuschen. Bei uns war es nicht ganz so streng. Die Bäume wuchsen auf einem stufigen Hang, sodass man erst unten stehend die unteren Kirschen und dann von oben auf der Stufe die oberen pflücken konnte. War die Bauchlade voll, kippten wir sie in eine Stiege. Dort passten 15 Kilo hinein. Je nach Schnelligkeit und Baumzustand braucht man zwischen 30 und 60 Minuten, um diese zu füllen, und wir bekamen 10$ dafür.
Da wir erst um 11 Uhr angefangen hatten, arbeiteten wir genau in der Mittagshitze. Unser Wasser war schnell leer, wir schwitzen viel und der Kopf brummte. Um 17 Uhr gaben wir auf und hatten gerade mal sechs Stiegen geschafft. Gerade mal 60$ für 6 Stunden in der Hitze. Gefrustet fuhren wir zum Campingplatz und hatten die Nase voll. Dort trafen wir jedoch ein paar deutsche Mädels, die uns Mut machten: 10$ pro Stiege wäre vollkommen ok und das der Tag extrem heiß gewesen wäre und sie deswegen auf ihrer Farm früher Feierabend machen durften. Aha, sehr nett... Sie bewunderten sogar unser Durchhaltevermögen ohne Essen und mit wenig trinken. Und nach ein bisschen Übung beim Pflücken wäre man such schneller - sie hätten normalerweise 12 Kisten pro Tag, an dem Tag wegen der Hitze nur 8. Und es käme auf den Wuchs und die Laubdichte der Bäume an. Also entschieden wir uns, doch noch einen zweiten Versuch zu wagen.
Die Mädels hatten auch folgende Info: Die meisten Stellen werden in Young über die Agentur Verto vergeben. Dort sollte man sich schon früh morgens um 9 Uhr anstellen und bekommt dann mit Glück (manchmal auch erst irgendwann im Laufe des Tages) einen Job zugeteilt.
Am zweiten Tag begannen wir schon morgens um 7 Uhr. Eigentlich wollten wir früher, aber ich stellte den Wecker falsch und das einpacken unserer Sachen dauerte auch länger. Mit Lunchbox und großem Wasserkanister machten wir uns auf den Weg zu den Bäumen und nutzten die Morgenkühle um schnell zu pflücken. Nach zwei Pausen, vier Sandwiches, mindestens 6 Litern Wasser und acht Stunden Arbeit zogen wir um 15 Uhr Bilanz: 12 Kisten waren geschafft. Das Doppelte vom Vortag, uns aber doch zu wenig. Nach der Beschreibung der Mädels waren die Bäume auf dieser Plantage nicht gut. Also sagten wir dem Farmer ab, was ihn nichts groß ausmachte, da es genug Backpacker gibt, die auf einen Job warten.
Nun machten wir uns auf den ca. 200 km langen Weg in den Norden zu unserem dritten Job: Onion Flower Head Harvest in Narromine.
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