Samstag, 11. Januar 2014

Arbeiten in Australien: Orangen pflücken

Noch während wir unseren zweiten Zwiebelblumen-Job erfüllten, fragte uns der Chef, ob wir nicht im Anschluss zwei Tage Orangen pflücken wollten. Da wir ja nichts zu verlieren hatten, sagten wir zu. 


Uns wurden 25$ pro Bin versprochen. Die Orangen wären recht klein! die letzten der Saison! man würde aber trotzdem 4 Bins pro Person schaffen. Also standen wir um 5 Uhr morgens auf, um zur Abholung um 6 Uhr fertig zu sein. Im Bus der Agentur fuhren wir fast einen Stunde bis zur Orangenfarm, bekamen Bäume zugeteilt und pflückten eifrig los. Man muss die Orange um 90 Grad nach oben drehen und dann leicht schräg ziehen, dann geht sie meisst recht leicht ab. Vor der Brust hatten wir einen Beutel, der mit zwei Gurten über die Schultern gehängt wurde. Dort hinein wurden die Orangen gepflückt und dann in die große Bin geleert, indem man den Boden des Beutels aushakte. 

Rund um den Baum waren wir schnell. Als Fünferteam aus drei Mädels und zwei Jungs sowieso. Außer uns gab es noch eine Gruppe mit drei Franzosen, ein italienisches Pärchen und einen Portugiesen, der mit einem Australier von der Agentur zusammen pflückte. Schnell waren die ersten Beutel geleert. Und wir stellten fest, dass die Orangen echt klein waren. Per Leiter kletterten zwei Personen zum Baumwipfel, eine dritte kletterte im Baum hinauf. So war der erste und zweite Baum schnell leer und die ersten Bins voll. Doch dann wurde es langsam wärmer und die Sonne brutzelte unbarmherzig auf uns herab. Die Handschuhe schützten zwar unsere Hände, doch die Unterarme wurden trotzdem komplett zerkratzt und brannten. Ich verlor im Baum meine Sonnenbrille und fand sie nicht wieder. Kurz darauf riss ich mir den Ärmel meines Hemds auf. Was für ein Tag...

Nach 7 Stunden hatten wir genug. Vollkommen überhitzt und ausgetrocknet wollten wir nur noch heim.  Wir hatten auch nur 8 Bins geschafft, obwohl wir nicht faul waren. Die Orangen waren einfach zu klein, hatten die Größe von Mandarinen. Den anderen ging es auch nicht besser. Keiner wollte noch einen zweiten Tag arbeiten. Der Chef war darüber natürlich nicht begeistert, konnte uns aber ja auch nicht zwingen. Er bot uns nochmal 2$ pro Bin mehr an, aber keiner willigte ein. Orangen? Nie wieder! Außer sie haben die Größe von Fußbällen...

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