Nun bin ich gerade mal 2 Tage in Auckland und doch habe ich schon so viel erlebt und gesehen: die Queen Street, der Sky Tower, Backpackers Car Market und nun sitze ich in Ponsonby im Park und esse zu Mittag. Und morgen hole ich mein Auto in der Werkstatt ab. Aber langsam von vorne...
Die Einreise nach Neuseeland am Flughafen in Auckland ging schnell und problemlos. Zunächst wurden Pass und Visum kontrolliert. Fast alle aus dem Flieger reisten weiter nach Santiago, somit gab es keine Schlange. Die Frau am Schalter hat es sich nicht mal richtig angeschaut und schon hatte ich einen Stempel im Reisepass - keine Fragen, keine Kontrolle meines Reisebudgets. Dann lief ich ganz gespannt zum Gepäckband, um meinen Rucksack abzuholen. Ich malte mir in Gedanken schon aus, wie zerrissen er war, das Bänder fehlten oder er garnicht angekommen ist. Doch nichts davon traf ein: Er war zwar ein wenig platter als zuvor, aber sah noch genauso aus wie bei der Abgabe. Kurz vor der Sicherheitskontrolle wurde der Zettel zur Einreise, den wir schon im Flieger ausfüllen müssten, kontrolliert. Da ich aber nichts dabei hatte und meine Wanderschuhe neu sind war auch das in zwei Minuten erledigt, genauso wie das Durchleuchten des Gepäcks danach - und schon stand ich draußen im Terminal, roch frische Luft und konnte draußen das erste Mal Auckland sehen: Eine sehr grüne Stadt, mit Palmen und Laubbäumen, wunderschönen alten Häusern und einer modernen Skyline. Eine Mischung aus England und Amerika. Und dazu um die 20 Grad und Sonne! Wie gut es Tat, dem deutschen Winter endlich zu entfliehen!
Gleich vor dem Ausgang war die Bushaltestelle, der Bus in die Stadt fuhr kurz später ab. Ich schaute die gesamte Fahrt aus dem Fenster, bis der Busfahrer meine Haltestelle ausrief. Der Weg von dort ist nicht schwer, nur sehr anstrengend: Man muss eine steile Straße hinauf. Und mit steil meine ich richtig steil. Man hätte auch Stufen in den Bürgersteig schlagen können. Mit dem einen Rucksack auf dem Rücken und dem zweiten vor der Brust kam ich ganz schön aus der Puste. Ich war richtig froh, kurz darauf in meinem Zimmer aufs Bett zu fallen! Es war klar zu erkennen, das ich eine Mitbewohnerin hatte: Das Regal, das als Schrank dient, war fast komplett mit Klamotten belegt. Ich ging als erstes gleich duschen (klein und niedrig aber sauber) und packte dann meine Sachen um, damit ich einen fast leeren Rucksack für die Suche nach einem Supermarkt hatte, als sie rein kam. Leider ist sie nicht sehr gesprächig und ihr gefiel es offensichtlich garnicht, ihr Zimmer nun teilen zu müssen. Alles, was ich in der letzten zwei Tagen erfahren habe, ist, das sie Lisa heißt und aus München kommt. Also schnell zum Supermarkt flüchten und Wasser, Toast, Käse und Wurst für mein Abendessen kaufen.
Nach einer sehr unruhigen Nacht, in der ich dauernd aufgewacht bin, weil irgendwo jemand etwas rief, ein Auto vorbei fuhr, wieder mal jemand seine Zimmertür so laut wie möglich zuschmeißt oder ich auf Toilette musste, weil mein Körper nicht verstand, das es Nacht war, erwachte ich aber doch recht erholt. Dank des kostenlosen WLAN Skype ich mit meinem Freund und machte mich dann fertig für die Stadt. Auf dem Plan stand der Sky Tower mit zwei Plattformen in 186 und 220 Metern Höhe, ein bisschen Souvenir Shopping, Hafen besichtigen, SIM-Karte kaufen und Bankkonto eröffnen. Alles klappte und machte in der warmen Sonne sehr viel Spaß, der Ausblick vom Turm war atemberaubend. Nur ein Konto konnte ich nicht eröffnen, weil ich keine feste Adresse habe. Das kann ich erst in Christchurch tun.
Am Nachmittag lief ich zum Backpackers Car Market. Im Internet hatte ich bereits auf einer anderen Seite ein interessantes Auto gesehen und den Verkäufer angeschrieben, aber noch nichts von ihm gehört. Eigentlich wollte ich nur mal schauen, was so im Angebot ist, hab dann aber ein schönes Auto gesehen. Es lag zwar mit 4.000$ weit über dem, was ich ausgeben wollte, ich lies mich aber trotzdem zu einer Probefahrt überreden. Und gerade als ich auf der Beifahrerseite eingestiegen war (selbst fahren wollte ich bei einem fremden Auto nicht) klingelte mein Handy. Der Verkäufer des Internet-Autos und seine Freundin konnten gleich in die Stadt kommen und mich an meinem Hostel treffen. Sein Honda Odyssey machte dem zuvor angeschauten Wagen sofort richtig Konkurrenz und entsprach zudem mit 2.900$ mehr meiner Preisvorstellung. Nach einer Probefahrt stand fest: Den will ich haben! Also schnell wieder zum Car Market und einen Legal Check machen. Der kostet 39$, muss vom Käufer bezahlt werden und prüft, ob Schulden auf dem Auto sind (in Neuseeland kann man beim Kauf von teuren Sachen mit seinem Auto bürgen), ob der Kilometerstand stimmt und welche Besitzer der Wagen zuvor hatte. In meinem Fall gab es keine Auffälligkeiten, also ab zur Inspektion in der benachbarten Werkstatt. Auch hier muss der Käufer 160$ bezahlen, weiß aber dann, was am Auto so alles nicht stimmt. Und das war leider einiges! Der Keilriemen ist als, die Frontachse hat auf beiden Seiten Spiel und es gibt ein Ölleck am Motor. Ach ja: und eine Bremsleuchte ist kaputt. :-) Alles in allem macht das maximal 1.300$. Nach kurzer Diskussion mit dem Verkäufer einigten wir uns im Gegenzug auf einen Super Preis von 1.900$ für den Wagen, ich gab die Reparatur in Auftrag, wir erledigten den Papierkram und ich zähle 500$ an. Nun steht der Wagen in der Werkstatt und die Schlüssel hat der Car Market. Damit wird dafür gesorgt, das Käufer und Verkäufer beide den jeweils anderen nicht betrügen können, bis der volle Kaufpreis bezahlt ist. Somit war ich nun stolzer Besitzer eines Autos!!! So schnell!! Bilder und Beschreibung folgen morgen.
Die Nacht war diesmal besser als die zuvor, denn ich wachte nicht stündlich auf, sondern nur zwei Mal. Da Einschlafen viel mir aber schwerer, weil ich von einem lauten schnarchen genervt wurde. Wohlgemerkt aus dem Nachbarzimmer!! Nach dem Duschen und skypen lief ich in die Stadt und holte das restliche Geld für Auto und Werkstatt. Um 11 Uhr traf ich die zwei Verkäufer wieder und er gab dem Car Market grünes Licht, das ich das Auto bezahlt habe und abholen darf. Dann lief ich los Richtung Ponsonby, einem Hippen Stadtteil von Auckland, an dessen Hauptstraße, der Ponsonby Road, es viele schöne kleine Häuser, Läden und Restaurants gibt. Ich fand besonders askew (www.askewnoosa.com) und The Garden Party (www.thegardenparty.co.nz) toll. Und die kleinen Läden von jungen Designern. Nun sitze ich mit dampfenden Füßen im Park, genieße die Sonne, ein Sandwich und den Blick auf die Skyline der Stadt, den man hier fast immer hat. Nun geht's nur noch zurück zum Hostel.
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