Samstag, 28. Juni 2014

Zurück in Australien - und wieder allein!

In Bali musste ich von meinem Schatzi Abschied nehmen. Er fliegt mit einem einwöchigen Zwischenstopp in Bangkok wieder nach Hause, ich fliege zurück nach Perth und Reise noch ein bisschen weiter.

Zuvor musste ich eine Nacht alleine in Bali verbringen, da Martin einen Tag vor mir losflog. Nachdem das Taxi mich an meinem Hotel in Kuta abgesetzt hatte und mit Martin wieder weg war, inspizierte ich meinen Mini-Bungalow. Und war geschockt!

Sowas Schlimmes habe ich noch nicht gesehen! Ja, das Zimmer war günstig, aber jedes Hostel wäre da tausend mal besser gewesen! Überstrichener Schimmel an den Wänden, abplatzender Putz, prähistorisches Bad, dicke Schmutzkruste auf den Lichtschaltern und die ollen Decken auf dem Bett traute ich mich nicht anzufassen. Da musste ich gleich doppelt heulen - Schatz weg und schon geht alles den Bach runter?! Kurz darauf kam ein Hotelmitarbeiter und meinte, er habe gehört die Klimaanlage wäre defekt. Er drückte ein wenig auf den Tasten rum und hatte recht. Er bot mir an, das später ein Techniker kommen könnte. Oder ich könne den Raum wechseln. Das nahm ich sofort an! Ich hatte eh vor gehabt, mich nach einer anderen Bleibe umzusehen. In dem Loch wollte ich nicht bleiben! Er zeigte mir das andere Zimmer und es war zwar auch nicht super, aber wenigstens viel neuer und sauberer. Ich verbrachte ein paar Stunden am Strand, spazierte durch den Art Market, aß beim Mäces zu Abend, um das wifi zu nutzen und verbrachte eine unruhige Nacht mit vielen Moskitos und zwei Geckos. 

Schon früh bekam ich das vorbestellte Frühstück aufs Zimmer - leider mit Banane im Pfannkuchen. Ich puhlte sie raus und zwang den Rest trotz Ekel runter. Dann schnappte ich mir meine Sachen und suchte auf der Strasse ein Taxi zum Flughafen. Im Internet hatte ich nachgelesen, das man nur die Bluebird-Taxen nehmen soll, da die mit Meter fahren. Die anderen zocken dich nur ab. Sie sind aber schlau und haben das Design sehr gut kopiert, sodass man aufpassen muss, das richtige zu erwischen. Der erste war falsch, wollte den Zähler nicht anschalten und 100.000 Rupien haben. Der zweite war dann richtig und meinte, ich würde wohl so auf 40.000 Rupien kommen. Jippieh! Am Ende waren es nur 35.000 plus 5.000 Rupien Parkgebühr für den Flughafen und ich weil wir uns so gut unterhielten gab ich noch 10.000 Rupien Trinkgeld. Nach zwei Stunden verbummelter Zeit machte mein Check-in-Schalter auf und ich gab meinen Backpack auf. Wieder hatte ich Glück und bekam einen Sitz am Notausgang. Dann musste ich eine Flughafen-Servicegebühr 200.000 Rupien bezahlen (schon wieder Touristen-Abzocke!) und durfte dann durch die Security. Im Duty Free gönnte ich mir ein Päckchen Haribo Goldbären und eine Packung Kinderschokolade. Nach einem kurzfristigen Gatewechsel durften wir in den Flieger und neben mir saß das nette Paar aus Perth, mit dem ich mich schon am Check-in unterhalten hatte. Der Flug war nur ein bisschen buckelig, das Essen ok und der Sonnenuntergang beeindruckend! Leider heulte die ganze Zeit ein kleines Mädchen nur 3 Reihen vor mir...

Die Einreise in Perth ging ziemlich fix, da ich eine der wenigen Nicht-Australier war. Ich kam gleich dran und durfte schnell weiter, auf wenn der Beamte nicht gerade gut gelaunt war, weil ich keine Wohnadresse angeben konnte. Auf dem Zollformular hatte ich artig deklariert, das ich Holz dabei habe, was einer der unerlaubten Stoffe ist. Neben Nüssen, Samen und Erde. Es waren aber nur die kleinen hölzernen Schlüsselanhänger, die ich am letzten Tag gekauft habe. Die Beamtin meinte, ich hätte das richtig gemacht und ich durfte sie gleich wieder einpacken und weiter. Draußen war es eisig und ich war froh über meinen dicken Pulli! Dann begann meine Odyssee zurück zum Auto. Erst mit dem Shuttle-Bus zum anderen Terminal, dann mit dem Linienbus in die Innenstadt, zu Fuß durch die U-Bahn-Station zum Hauptbahnhof, mit dem Zug nach Fremantle und dann wieder mit dem Bus in die richtige Strasse. Nach fast zwei Stunden hatte ich es geschafft und bog in die Gasse ein, in dem unser Van stand. Oder hätte stehen sollen. Ich sah ihn nicht, nur einen dicken silbernen SUV. Mein Herz blieb stehen und ich kramte schnell nach meinem Handy und der Nummer von Luke, dem der Parkplatz gehörte. Bevor ich anrief, zwang ich mich aber nochmal zur Ruhe und ging ein wenig weiter in die Gasse. Und siehe da: da stand der kleine, gut versteckt hinter dem silbernen Riesen! Total erleichtert warf ich meinen Backpack auf den Beifahrersitz, kletterte hinein und schlief schon bald erschöpft ein. 

Nach einer guten aber kurzen Nacht ging meine Fahrt dann los. Diesmal wieder alleine. Ab in den Norden, der Sonne hinterher! 

Ohne Worte! 

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