Dienstag, 27. Mai 2014

Durch die südlichen Riesenwälder bis in die Margaret River Region

Nach einer kostenlosen heißen Dusche in Albany, einem Haarschnitt für mich (der erste seit Oktober!!!) einem Besuch beim Visitor Center, in der Bücherei und einem Einkauf fuhren wir noch schnell in den "Tondirrup National Park", um uns zwei Felsformationen anzuschauen. Die "Gap" ist eine 70 Meter hohe Schneise, in der sich die Wellen brechen und die "Natural Bridge" ist eine in die gewaltigen Granitfelsen geschliffene Brücke. Es war eisig kalt, der Wind pfiff uns um die Ohren und wir fuhren schnell im warmen Auto weiter.


Auf der südlichen Route, einem Scenic Drive gelangten wir zum "Cosy Corner", einer kleinen Bucht. Wir parkten den Van geschützt vor Wind und Regen unter einem niedrigen Baumdach. Nachts bekamen wir Besuch von einem kleinen Nager, der sich an unserer Mülltüte zu schaffen machte und keinerlei Angst vor uns zu haben schien: Er kam bis auf wenige Zentimeter an meine Schuhe heran. Wir konnten ihn später als Bandicoot identifizieren. Es gibt aber ein paar Arten, die sich sehr ähnlich sehen... Bei lautem Meeresrauschen und gelegentlichem Nieselregen schliefen wir ein.

Am Morgen besuchte ich kurz den Strand, bevor es Frühstück gab und wir weiter fuhren. Der Highway führte durch hügeliges Land mit grünen Weiden und hohen Wäldern. Wieder war es sehr kalt und regnerisch. Doch wir hatten Glück und es regnete immer dann nicht, wenn wir einen Stopp einlegten. Nicht an der "Denmark Chocolate Company", in der mir die nette schweizer Besitzerin erstmal ALLE verfügbaren Schokoladensorten zum Probieren gab - weiße Schokolade mit orange oder mit Limetten war am leckersten. Nicht an der "Toffee Factory" mit ihren leckeren Toffee-Sorten, Saucen, Dips und Marmeladen - auch alle zum durchtesten. Nicht an den "Elephant Rocks" in der Wiliam Bay, Felsen, die aussehen wie eine Elefantenherde, und bei denen ich wegen der anrollenden Flut Socken und Schuhe ausziehen musste, um durch das eisige Wasser an den Strand zu waten. Auch nicht am "Treetop Walk" im "Valley of the Giants", einem Steg in bis zu 40 Metern Höhe durch bis zu 70 Meter hohen Kauri- und Tingle-Bäume. Und auch nicht am "Giant Red Tingle", einem nicht so hohen aber umso breiteren ausgehöhltem Baum. Im Auto war es warm und stickig, denn die Sicherung des Lüftermotors hatte sich ja verabschiedet. Frischluft gab es nur noch bei geöffnetem Fenster - schlecht, wenn's regnet... Unseren kostenlosen Schlafplatz fanden wir diesmal nicht am Strand, sondern zur Abwechslung mal im Wald kurz nach dem Örtchen Walpole.

Am kommenden Tag ging die Fahrt durch den Wald weiter. Das nasskalte Wetter bescherte uns im "Shannon National Park" gleich neben dem Highway unsere teuerste Dusche! Kaum waren wir fertig und uns war wieder wohlig warm, kam der Ranger und schrieb uns eine saftige Rechnung. Das man für die Dusche bezahlen muss, ist ja ok, uns aber Eintritt in den Nationalpark (wegen 50 Metern bis zur Dusche 12$) und eine Übernachtung (für Benutzung der Dusche 10$) zu berechnen, war schon etwas fies. "Netterweise" erließ er uns die 10$ Übernachtungsgebühr für die zweite Person. Wie nett aber auch! Aus Mangel an ausreichend Bargeld bezahlten wir die 22$ Gebühr im Visitor Center in Northcliff, wo mir die nette Dame dafür einen Tagespass ausstellte, für den wir an diesem Tag auch noch in andere Nationalparks fahren durften. In Pemberton bestaunten wir erst ein paar schöne Oldtimer, die an einer Rallye durch Westaustralien teilnahmen (darunter auch Corvettes und Mustangs!) und dann den "Gloucester Tree". Dieser 53 Meter hohe Baum kann über 153 Stahlstäbe erklommen werden, um oben in der Krone den Ausblick über den Wald zu genießen. Ursprünglich wurde er zum Erspähen von Buschfeuern genutzt. Martin weigerte sich erst, hinaufzuklettern, da das Metall nass und glitschig und die Stufen hoch und steil waren. Fast wie auf einer Leiter. Als ich aber hoch kletterte, kam er kurz später auch nach. Der Abstieg war schlimmer! Mit wackeligen Beinen kamen wir wieder unten an und beschlossen, die anderen zwei, noch höheren Bäume ein paar Kilometer weiter nicht zu erklettern. Nach weiteren zwei Stunden Fahrt fanden wir unseren kostenlosen Schlafplatz am Molloy River kurz vor Augusta.

Mit Muskelkater vom Klettern fuhren wir montags zum Einkaufen nach Augusta, nutzten ausgiebig das Internet, besuchten den Leuchtturm am Cape Leeuwin, ich machte eine Tour durch die "Jewel Caves" mit - sehr beeindruckend und schöne Formationen! - und kaufte leckeren Honiglikör in der Blackwood Meadery. Dann übernachteten wir wieder am gleichen Platz wie die Nacht zuvor. 

Die Natural Bridge

Die Elefantenherde der Elephant Rocks 


Auf dem Tree Top Walk


Der Giant Red Tingle

Der Aufstieg des Gloucester Tree von unten


Los geht's! Ja gut festhalten!




Blick von oben



Ein schwarzer Kakadu - war ne ganze Gruppe, den fand ich aber so süß...

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