Samstag, 10. Mai 2014

Hilfe, Bürokratie! - Auto-Ummeldung von NSW nach SA

Kurz vor de Abfahrt ist uns eingefallen, das wir ja noch das Auto auf mich ummelden müssen. Sonst kann ich nicht damit weiterfahren und es verkaufen, nachdem er schon wieder in Deutschland ist. Einfach nur den Namen ändern, ohne die Adresse zu ändern, geht in NSW leider nicht. 

Eigentlich versuchen ja alle Backpacker, ihr Auto in Westaustralien (WA) anzumelden, weil man es dann online ummelden und verlängern kann. Das gilt allgemein als die beste Zulassung. Natalie hatte aber gehört, dass die westaustralischen Behörden deswegen angefangen haben, die Autos von Backpackern besser zu kontrollieren. Und wir hätten auch wieder eine lokale Adresse gebraucht. Also wollten wir es lieber in Südaustralien (SA) probieren, wo uns Shane noch helfen konnte.

Bedeutet: Es wird im Gründe so behandelt, als hätte Martin mir das Auto verkauft. Und wir müssen einen Interstate Transfer (Umschreibung zwischen zwei Staaten) machen. Dazu benötigt man zunächst eine Identity Inspection (Nachweis, das das Auto nicht gestohlen wurde). Die wird von einer Polizeistation durchgeführt und beinhaltet auch eine generelle Überprüfung der Fahrtüchtigkeit. Und da ging das Problem los: Unsere Rück- und Armaturenbeleuchtung funktioniert nicht (die Brems- und Rückfahrlichter aber). Deswegen fahren wir nie nachts, aber das ist der Polizei ja egal. Ist ja ein extrem wichtiger Bestandteil des Autos. Also machte sich Paddy netterweise mit Martin auf die Suche nach dem Problem. Nach kurzer Zeit stand fest: die Glühbirnen sind in Ordnung, die Sicherung fliegt aber jedes mal raus, wenn man eine neue einsetzt. Wir hatten also irgendwo einen Kurzschluss. Irgendwo. Versteckt. Die einzigen kaputten Kabel, die gefunden werden konnten, waren das vom dritten Bremslicht - geht jetzt wieder - und vom Anhänger-Strom, das kurzerhand abgeschnitten, isoliert und versteckt wurde. Der Fehler bestand jedoch noch immer. Also wagten wir es einfach und buchten einen Termin in der kleinen Polizeistation von Hawker. Mit der Hoffnung, das der Beamte nicht so genau hin schaut. 

An der Station angekommen wurden die Chassis-, VIN- und Motornummern geprüft. Und das Kennzeichen. Und dann ging der Polizist rein und füllte das Formular aus! Das war es schon und wir hatten Glück! Danach fuhren wir glücklich nach Port Augusta und beschlossen, das Auto wegen der langen Wartezeit nicht dort, sondern in Whyalla umzumelden. 

Als wir am nächsten morgen dort an der kleinen Behörde ankamen, hatten wir alles, was wir brauchten: die alte Registrierung, die Inspection, ein Schreiben von Shane, da wir die Adresse nutzen durften, Pässe und Bankkarten. Doch dann der Dämpfer: die Adresse, auf die meine Bankkarte läuft (Brisbane) stimmt nicht mit Almerta überein! Das hatte bisher noch nie eine Behörde bemängelt. Was tun? So wollten sie es nicht akzeptieren. Also schnell zur (glücklicherweise vorhandenen) Westpac gedüst und Adresse ändern lassen. Die Dame am Schalter meinte jedoch, sie müsse ein Formular nach Almerta schicken, um sich bestätigen zu lassen, das die Adresse wirklich stimmt. Ich war kurz vorm heulen. Doch dann gab ihre Kollegin grünes Licht: wir hatten ja Shanes Unterschrift, das ginge schon in Ordnung. 

Zurück an der Zulassungsstelle wartete der Beamte schon mit den neuen Nummernschildern auf uns. Er half uns noch, die letzten offenen Fragen richtig anzukreuzen (Steuerklasse in SA und so), ich musste die neue Versicherung und Registrierung für 3 Monate bezahlen (ich hatte nur die Wahl zwischen 12 und 3) und dann standen wir mit neuen, glänzenden SA-Schildern draußen! 

Wasn Stress, was für ne Aufregung, aber wir haben es hinter uns! Die alten Schilder müssen wir jetzt nur noch an einer Polizeistation abgeben...

Anmerkung: Wie es scheint, muss ich bei der Verlängerung der Registrierung auch keine neue Roadworthy (australischer Mini-TÜV) machen. Der Beamte meinte, sowas gäbe es in Südaustralien selten. Auch kann die Ummeldung nach dem Verkauf genauso online erfolgen, wie in Westaustralien. Also wirklich keine schlechte Wahl! Viel einfacher als in Queensland oder NSW und nicht so kleinlich (für Backpacker-Vans) wie in Westaustralien!

Und die Nummer kann ich mir bestimmt gut merken: S für Südaustralien, mein Geburtstdatum rückwärts (cooler Zufall) und dann "best buddy forever". ;-) Oder "bitte bitte fahr". Oder "Berlin Brandenburg Flughafen". Oder...

Nummernschilder tauschen am Strand...

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