Donnerstag, 29. Mai 2014

Margaret River - von Höhlen und Leckereien

Bei den Jewel Caves hatte ich mir gleich einen 3-Höhlen-Pass gekauft - ja, ich liebe Höhlen! In der Gegend um Margaret River gibt es sieben touristisch erschlossene unterirdische Labyrinthe und unzählige unzugängliche. Dabei ist jede ein wenig anders: Die Jewel Cave ist besonders tief, groß und mit vielen Formationen. Sie hat einen gegrabenen Zugang, da der natürliche nur ein 12 Meter langes Loch mitten in der Decke ist. Der Eingang zur eher kleinen Lake Cave liegt dafür in einem tiefen Sinkloch, sie hat einen See und ist besonders aktiv. Und durch die große aber weniger verzierte Mammoth Cave, in der tausende Knochen gefunden wurden, fließt im Winter ein Fluss. Die anderen Höhlen habe ich mir nicht angesehen, in der Nigilgi Cave wird jedoch eine Kultur-Tour mit einem Aborigini inklusive Didgeridoo-Kurs angeboten. Hätte ich gerne gemacht, findet aber nur am Wochenende statt. Da Martin nicht an Höhlen interessiert ist, war ich alleine unterwegs.

Nach den Höhlenerkundungen besuchten wir auf dem Weg Richtung Norden eine Nougat-Manufaktur. Das preisgekrönte Nougat war sehr lecker, fluffig und es gibt viele verschiedene Sorten. Eine "Tafel" war jedoch recht teuer, ich hätte mich nicht für eine entscheiden können und eine Probierpackung mehrerer Geschmacksrichtungen gab es nicht. Also gab ich zur Abwechslung mal kein Geld aus. Die nächsten zwei Schokoladen-Hersteller übersah ich auch absichtlich, da ich noch genug Vorrat hatte. Also fuhren wir zum Leuchtturm am Cape Naturalisten und machten Mittagspause. In Busselton kauften wir ein paar Kleinigkeiten ein und schlenderten über den Anfang des Piers - mit 1,8 km der längste der Welt oder der südlichen Hemisphäre, die Aussagen sind sich nicht einig. Am Ende des Piers befindet sich ein Unterwasser-Observatorium, in dem man mit einem Aufzug in einen Raum am Meeresboden fährt. Im Ticketcenter sah man auf einem Monitor jedoch, das die Sicht nicht gut war und es begann auch mal wieder zu regnen. Wir machten uns also nicht auf den langen Weg dorthin (auch nicht mit der kleinen Bahn, die früher Güter und nun Touris bis ans Ende fährt). Die Nacht verbrachten wir auf einem Rastplatz im benachbarten Tuart Forest. Im Dunkeln kamen noch drei Franzosen mit Hund an. Ein großer hübscher Mischling aus Dogge und Retriever, nehme ich an. Dieser hatte wohl Langeweile und die Besitzerin kümmerte sich nicht wirklich um ihn, sondern half den anderen erstmal beim Feuer machen. Also suchte er sich einen großen Tannenzapfen, legte ihn mir vor die Füße und schaute abwechselnd mich und den "Ball" mit Hundeblick an, bis ich mitspielte. Ab da hatten wir einen neuen Freund, der uns fast den ganzen Abend nicht mehr von der Seite wich. Leider reiste er schon extrem früh morgens ab - als wir um 8 Uhr aufstanden, waren sie schon wieder weg.

Es war kalt und alles nass von Tau, der Himmel grau und immernoch regnerisch. Wir entschieden uns, ein paar Stunden im warmen zu verbringen - im Schwimmbad von Bunbury. Wir weichten uns im Whirlpool ein, schwammen ein paar Bahnen und wärmten uns in der Sauna auf. Und danach duschten wir heiß und ausgiebig. Wunderbar und nicht teuer! Nachdem wir eine Laundry gefunden hatten wuschen wir noch Wäsche und mussten dann auch schon wieder einen Schlafplatz finden. Da es in der Gegend nichts kostenloses gab entschieden wir uns für einen Platz im Nationalpark am Mount Lennard. Auf dem Weg dorthin folgt die Einbahnstraße dem Collie River und bietet ein paar schöne Aussichten auf den Fluss, ein paar Pools und Stromschnellen. Auf dem Campingplatz an den Honeymoon Pools (es war viel zu kalt zum Baden!!) waren wir alleine und suchten Holz für ein Lagerfeuer. Alles war nass, doch Martin schaffte es trotzdem, ein wärmendes Feuerchen zu entzünden. Hier musste man nicht wie sonst in Nationalparks einen Umschlag ausfüllen, sondern der Ranger kommt vorbei und sammelt das Geld ein. Es kam jedoch keiner - also doch ein kostenloser Platz! :-)

Pustekuchen: Da wir morgens trödelten, sah uns der Ranger doch. Also die Rangerin. Wir bezahlten artig, packten dann unsere Sachen und fuhren Richtung Norden aus dem Wellington National Park (NP) hinaus und zurück Richtung Küste. Wir hatten noch 14 Tage Zeit und nur 200km bis Perth. Was also tun? Wir suchten uns einen sehr modernen und schönen Campingplatz am Martin Tank Lake aus (warum wohl?? ;-) ) und besprachen unsere Optionen: 
a) zur Hutt River Province fahren --> mit 700km Einweg war das Martin zu weit - teurer Sprit und so
b) solange in Perth oder in der Nähe bleiben --> es gibt wenig kostenlose erlaubte Stellplätze und wir wollten nicht zwei Wochen an nur einem Ort vertrödeln
c) zum Nambung NP fahren und die Pinnacles anschauen (200km)

Wir entscheiden uns für c) und werden dorthin ab morgen den Weg über Fremantle und den Yanchep NP nehmen. :-)

In der Jewel Cave hängen die Wurzeln von Karri-Bäumen durch die Decke!

"Flowstone", der einem Wald ähnlich sieht

Korallenähnliche Gebilde

"Pendulites" entstehen, wenn sich am unteren Ende eines Stalaktiten Sediment ablagert

Das Sinkloch der Lake Cave ist erst 600 Jahre alt und hat das Innere einer Höhle freigelegt

Die wichtigste Attraktion der Höhle: ein schwebender Tisch, unter dem das Wasser den Boden weggewaschen hat

Und schöne Spiegelungen im See


Formationen in der Mammoth Cave

Hier ist der Weg etwas uneben


Zurück ans Tageslicht!


Der Busselton Jetty im Regen - er macht einen Bogen, das Ende ist nicht zu sehen

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