Von der Greenly Bay fuhren wir weiter Richtung Norden. In Elliston kauften wir neues Brot - leckeres Sauerteig-Brot! - und machten am Jetty Mittagspause. Die vorgelagerten natürlichen Felsen im Meer halten die hohen Brecher schon am Eingang zur Bay auf, sodass am Strand nurnoch ganz flache Wellen ankommen. Uns lockte ein Scenic Drive auf den Klippen weg von der Hauptstraße. Die Schotterstraße führte auf einigen Kilometern einmal um den einen Seitenarm der Bay. Man hatte einen schönen Ausblick auf die Wellen und auf die felsigen Inseln am Horizont, die Investigator Group. Unser Schlafplatz lag dann nicht weit davon entfernt in der Bay der Walkers Rocks. Nachdem wir einen kleinen Platz im sonst vollen Campingplatz gefunden hatten, genossen wir unser Abendessen und wieder einen schönen roten Sonnenuntergang am Strand.
Alle anderen Camper hatten dicke Vans oder Anhänger und belächelten uns mehr oder weniger mit dem kleinen Auto. Auch einer, der sein Auto hinter dem Camper her zog und wohl vergessen hatte, den Gang raus zu nehmen - die Reifen kratzten auf dem Boden - bedankte sich nicht, als wir ihn darauf aufmerksam machten. Wir packten schon früh und machten uns auf den Weg. Viel gab es nicht zu sehen, das Meer sah man kaum und nur manchmal ein paar weiße Dünen. Sonst nur weite flache Landschaft und ein paar Schafe. Wir überholten manchmal einen einsamen Radfahrer. Respekt, das alles per Rad zu machen! Zu Mittag machten wir halt an einer Felsformation namens Murphys Haystacks. Eigentlich sind es sogenannte "Inselberge" (die Australier sagen "Inselbergs") aus Granit, die durch Wind und Regen von einem riesigen Bergkamm übrig geblieben sind. Den Namen Haystacks ("Heuhaufen") haben sie bekommen, als ein früher Reisender sie damit verwechselte. Und sie stehen auf dem Land des Bauer Murphy. Nach dem kleinen Ort Strecke Bay erreichten wir am frühen Nachmittag Haslam. Auf dem günstigen Campingplatz lernten wir Friedhelm und Jutta kennen, die uns netterweise Geld wechselten. Sie sind vor 45 Jahren nach Australien ausgewandert und reisen einmal im Jahr für 4 Monate herum. Früher haben sie das mit Edelstein- und Goldsuchen finanziert. Sehr erfolgreich wohl. Wir versuchten uns beim Squid-Fischen auf dem Jetty und hatten mal wieder kein Glück - jedoch auch niemand sonst.
Nach einem Plausch mit Jutta nach dem Frühstück brachen wir wieder auf. In Ceduna, der letzten größeren Stadt vor der Nullabor, füllten wir unsere Vorräte auf - ohne Obst und Gemüse, das darf man ja nicht mit über die Grenze nach Westaustralien nehmen. Aber wir fanden leckere Leberwurst und günstigen Camembert. Dann fuhren wir die ersten Kilometer Richtung Einöde und fanden vor Sonnenuntergang um fünf Uhr einen Platz bei Penong.
Die ersten 78 Kilometer der insgesamt 1201 Kilometer langen Strecke von Ceduna nach Norseman war gemacht!
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